Eine verletzte Kletterin erforderte am Sonntag einen aufwändigen Rettungseinsatz von über 60 Einsatzkräften von Feuerwehr, Bergwacht, Rettungsdienst und der Polizei mit einem Hubschrauber am Rotenfels.
Ein Kletterpaar aus Italien war im Bereich unter der Bastei unterwegs, als sich die Frau beim Aufstieg verletzte. Um die Mittagszeit ging der Alarm bei den Feuerwehren Traisen, Norheim und Rüdesheim, der Führungsstaffel sowie der Facheinheit „Einfache Rettung aus Höhen und Tiefen“ (ERHT) der VG-Feuerwehr und der DRK-Bergwacht ein. Auch Wehrleiter-Stellvertreter Rouven Ginz und der stellvertretende Kreisfeuerwehrinspekteur Holger Schmidt machten sich ebenso auf den Weg zum Rotenfelsmassiv wie der Rettungsdienst mit dem Rettungshubschrauber aus Mainz und die Polizei Bad Kreuznach. Vorsorglich wurde auch noch die Drohnenstaffel des Landkreises aus Frei-Laubersheim alarmiert, um die Personen mit Hilfe der Drohne schnell orten zu können.
In der ersten Meldung war von einer schweren Verletzung der Kletterin, die unter anderem mehrere offene Frakturen an Armen und Beinen erlitten haben sollte, die Rede. Zwei Bergsteiger des Deutschen Alpenvereins, die sich zum Unglückszeitpunkt in der Nähe des Kletterpaares im Rotenfels befanden und auf den Unfall aufmerksam wurden, stiegen sofort zu den Italienern herab und leisteten erste Hilfe. Mittels Mobiltelefon konnte Einsatzleiter Rouven Ginz zügig Kontakt zu den beiden Mitgliedern des Alpenvereins herstellen und eine genaue Lagebeschreibung erhalten. Schnell wurde klar, dass die Verletzungen der Frau als nicht so gravierend herausstellten, wie zuerst gemeldet war und sie unter anderem Prellungen und Abschürfungen erlitten hatte. Ihr Partner blieb bis auf einen Schrecken unverletzt.
Vom Rotenfelstableau kletterten unterdessen Einsatzkräfte von Bergwacht und ERHT zu den beiden Verunfallten herab. Für die Rettung der Frau wurde von der DRK-Bergwacht ein spezieller Hubschrauber mit Seilwinde von der Polizei aus Darmstadt angefordert, da eine Rettung durch den Berg auf das Rotenfelstableau nicht möglich war. Mit Hilfe des innerhalb kurzer Zeit eingetroffenen Polizeihubschraubers wurde die Patientin mit der Seilwinde aus dem Bergmassiv gerettet und auf das Plateau gebracht, wo sie vom Rettungsdienst übernommen und mit einem Rettungswagen zur Behandlung in ein Krankenhaus gebracht wurde.
Ihr Partner konnte in Begleitung der Bergwacht selbstständig den Rotenfels hinaufklettern.
Nach drei Stunden war der Einsatz der Hilfsorganisationen und der Polizei, dem viele schaulustige Sonntagsspazierer beiwohnten, beendet und die umfangreichen Einsatz- und Sicherungsmaßnahmen konnten zurückgebaut werden.